Fünfzig Jahre Förderung der Medienkompetenz

Stets neue Themen und Herausforderungen im  rasanten Wandel in der Mediengesellschaft

Die Medienwerkstatt Minden-Lübbecke e.V. und das angegliederte Bildungswerk für Medien und Kommunikation feierten im August das 30jährige bzw. das 20jährige Jubiläum. Zahlreiche Gäste, Mitstreiter und Kooperationspartner aus der Region waren gekommen, um den beiden Institutionen zu gratulieren und das Jubiläum in einer kleinen Feierstunde zu würdigen.

Gerade den Aspekt des Jugendmedienschutzes betonte der stellvertretende Landrat Reinhard Wandtke in seiner Wichtigkeit, denn Medienkompetenz ist mittlerweile auch eine Schlüsselkompetenz in unserer Gesellschaft geworden. Dabei die Entwicklung der Gesellschaft in medialer Hinsicht kompetent zu beobachten, auch kritisch zu hinterfragen, ist ebenso eine wichtige Aufgabe, an der die Medienwerkstatt stets gearbeitet hat und dies auch weiter tun wird. Frau Mechthild Appelhoff lobte in ihrem Grußwort (Leiterin des Bereichs Medienkompetenz und Bürgermedien der Landesanstalt für Medien) vor allem die Professionalität und Bedürfnisorientiertheit der medienpädagogischen Arbeit, die sich an den Menschen vor Ort ausrichtet.

Welchen großen inhaltlichen Wandel die Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten erfahren hat, konnten die „alten“ Gründungsmitglieder Frank Böker und Ernst Wilhelm Rahe in einem kurzweiligen Streifzug durch die Geschichte der Medienwerkstatt vermitteln. Während im Gründungsjahr 1985 noch

  • die Videoformate Video 2000, VHS und Betamax um ihre marktbeherrschende Stellung kämpften,
  • die öffentlich-rechtlichen Sender sich noch auf drei Fernsehprogramme beschränkten und Kabelfernsehen noch nicht existierte, aber die ersten Offenen Kanäle, Bürgermedien und danach immer mehr private Sender auf den Markt drängten
  • Super-Acht und erste elektronische Kameras, BTX  und erst Computer von Atari und Commodore  zogen in die Haushalte und Firmen ein.
  • Es gab kein Internet, keine Sozialen Netzwerke und wohin die Reise der Digitalisierung hin führen würde, war kaum vorstellbar.

Die Grundidee der Medienwerkstatt war, das zu begleiten, was sich an technischen Entwicklungen in der Welt der Kinder und Jugendlichen verändert: Ein Motto war „Lieber selbst gestalten als (nur) einzuschalten“.

Diesem Motto ist die Medienwerkstatt auch bis heute treu geblieben: Zahlreiche Film- und Radioprojekte in unterschiedlichen Zusammenhängen konnten realisiert werden:

  • in Kooperation mit dem Lehr- und Lernsender NRWision können Gruppen lernen, eigene Sendungen zu produzieren und im Online-Portal auszustrahlen,
  • mit der Servicestelle Bürgerfunk und einem Produktionsstudio ist es möglich Radiosendungen für den Offenen Kanal zu produzieren und über den Lokalsender Radio Westfalica zu senden
  • und  bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass Menschen mit Behinderungen schon seit vielen Jahren selbstverständlicher Teil der Arbeit ist – viel früher bevor der Begriff Inklusion erfunden wurde.

Rahe und Böker wünschten der Medienwerkstatt, weiter „immer auf der Höhe der Zeit“ zu bleiben , da es nach wie vor wichtig ist, Kinder, Jugendliche, Eltern, Pädagogen bei der medialen Entwicklung zu begleiten.

Das Fachreferat hielt Renate Röllecke von der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur aus Bielefeld, die vor allem den Aspekt „Anregung statt Aufregung – Aufwachsen mit den Medien heute“ betonte. Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien haben sich grundlegend geändert und der kritische und kreative Umgang damit muss weiter ein Teil der Erziehung sein.

Abschließend wurde der alte Vorstand verabschiedet und der neue begrüßt. Ein Dank ging an das Team für die jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit!

Alter und neuer Vorstand


Frank Böker (ehem.1. Vorsitzender)
Maike Zelle (1. Vorsitzende)
Nils Dunsche (Stellv. Vors.)
Thomas Volkening (alter und neuer Geschäftsführer)

 

 

 

 

Vorstand und Team


Anja Schweppe-Rahe, Susanne Johanning, Ulla Ferling,
Maike Zelle, Frank Spreen-Ledebur, Thomas Volkening
Nils Dunsche (hintere Reihe)